Vier Hände huldigen dem Dreivierteltakt


Wildberg. "Vier Hände im Dreivierteltakt" unter diesem Motto gastierte das Klavierduo Mariko und Volker Eckerle aus Karlsruhe in Wildberg. Die Stadt und die Musikschule hatten das Kammermusikkonzert gemeinsam organisiert. Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich aus dem Ländler ein Gesellschaftstanz, dessen Beliebtheit bis heute anhält: der Walzer. Es eröffneten sich dem Walzer aber auch andere musikalische Bereiche – beispielsweise der des romantischen Charakterstückes. Solche Werke waren im Saal der Musikschule in aller Vielfalt zu hören. Im ersten Teil des Konzertes spielte das Klavierduo Eckerle, das 2006 gegründet wurde, ausschließlich Walzer von Antonin Dvorak. Diese Kompositionen, ein Erbstück der Großmutter von Volker Eckerle, wurden von den beiden Pianisten als Weltersteinspielung auf CD aufgenommen und fanden große internationale Beachtung. Zu Recht, wie man in Wildberg hören konnte: Das Duo ist perfekt eingespielt und verfügt über eine wunderbare musikalische Ausdruckskraft. Viele unterschiedliche Klangfarben wurden auf das Schönste ausgespielt, die verschiedenen Charaktere der einzelnen Walzer bis zum letzten Ton ausgekostet. Im zweiten Teil zeigte das Duo mit Walzern von Max Reger wiederum sein ganzes Können mit parallel geführten Passagen, Ritardandi wie aus einem Guss und melancholischen Phrasen bis hin zum mitreißenden Finale. Das Gleiche galt für die Walzer-Capricen von Sigfrid Karg-Elert sowie für die mehreren kurzen Walzer von Wolfgang Rihm. Das abwechslungsreiche, bis ins kleinste Detail ausgestaltet Spiel von Volker und Mariko Eckerle ließ keine Wünsche offen. Das begeisterte Publikum dankte mit herzlichem Applaus für dieses anspruchsvolle aber dennoch kurzweilige Konzert. Mit einem Augenzwinkern kommentiert gab es noch ein Zugabe: einen Walzer, dieses Mal aber nur für zwei Hände.